Nachdem Fritz Perls und Lore Perls als säkularisierte Juden vor den Nationalsozialisten aus Deutschland flüchten mussten, entwickelten sie und andere diese Form der humanistischen Psychotherapie. Der Begriff der „Gestalt“ ist der Gestaltpsychologie und Philosophie entlehnt (siehe Friedländer, Buber, Lewin u.a.). Diese geht davon aus, dass eine Gestalt mehr und etwas anderes ist als die Summe einzelner Teile. D.h. wir nehmen Menschen, Umgebungen, Situationen, Verhalten usw. immer ganzheitlich, als Gestalt, wahr.
Im therapeutischen Prozess spielt die Umwelt eines Menschen, d.h. sein oder ihr „Feld“ eine wichtige Rolle und wird als einheitliches, untrennbares Ganzes einbezogen. Handeln findet immer in der Gegenwart statt – dies ist der Ausgangs- und Endpunkt der Therapie („Hier-und-Jetzt“). Vergangenheit bzw. Zukunft spielen insoweit eine Rolle, als sie Bedeutung für das aktuelle Handeln und Erleben haben. (vgl. www.gestalttherapie-lexikon.de/haltung.htm)
Menschen wollen wachsen, sich entwickeln, entfalten und gedeihen. Je nach den Bedingungen in Kindheit und Jugend entwickeln sie kreative Anpassungen und Verhaltensweisen. Im aktuellen Leben können diese allerdings auch beeinträchtigend sein. Bestimmte Wünsche, Bedürfnisse und Verhaltensweisen können dann nicht gespürt, geäußert oder gelebt werden – sie lösen Angst aus, da sie früher nicht erlaubt wurden oder als bedrohlich und beschämend erlebt wurden. Diese sogenannten „unerledigten Gestalten“ versuchen Menschen im aktuellen „Umwelt-Feld“ immer wieder zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen. Das kostet erhebliche Energie und gelingt dennoch nicht, was den Leidendruck erhöht.
Das Ziel der Gestalttherapie ist die freie Ausführung Ihrer körperlichen, psychischen, seelischen und geistigen Fähigkeiten im Hier und Jetzt.
Das Ausloten unmittelbarer, gegenwärtiger Erfahrungen ist der Ausgangspunkt meiner Gestalttherapie. Hierfür ist ein dialogischer Kontakt zwischen uns (Einzelperson, Paar oder Gruppe) grundlegend. In dieser geschützten und sicheren Umgebung können Sie Neues ausprobieren, d.h. auch begrenzte Risiken eingehen. Ihre Ängste können dann zwar immer wieder ‚hochkommen‘, doch werden von Ihnen als weniger bedrohlich und aushaltbar erlebt (Exploration). Als Gestalttherapeut verstehe ich den Begriff „Kontakt“ als einen Prozess des Wahrnehmens und Scheidens zwischen dem was „meins“ ist und dem was nicht zu mir gehört. In diesem lebenslangen Prozess kommt es immer wieder zu Unterbrechungen oder Blockierungen. Im Hier und Jetzt werden diese Erlebnis-, Einstellungs- und Verhaltensweisen, unter denen Sie leiden, für Sie selber deutlich (Gewahrsein). Im therapeutisch-experimentellen Prozess können neue Verhaltensweisen ausprobiert, positiv erlebt und integriert werden. Hierdurch erlangen Sie neue Fähigkeiten, für das eigene Leben Verantwortung zu übernehmen sowie eine neue Freiheit durch erweiterte Wahlmöglichkeiten. Diese Betonung des Wachstums- und Veränderungsprozesses ist ein wesentlicher Bestandteil der Gestalttherapie!
Als Gestalttherapeut motiviere und unterstütze ich Sie, damit Sie Ihre Ressourcen nutzen und Ihre Probleme zu lösen. Meine Haltung ist geprägt von: